Sonntag, Februar 08, 2009

neue töne (522): nancy wallace

klappe, die dritte.
nancy wallace. ein profaner vor- und nachname, der auch für eine recht berühmte bildende künstlerin herhalten muss, wurde eben auch an jene nancy vergeben, die sich als folkchanteuse versucht. versucht ist falsch, denn sie kann es. und klingt gar wie in "many years" wie jene joni mitchell, die dem metier irdene funamente mit engelsgleicher stimme schuf. und dabei singt wallace "old stories". doch wer meint, dass alle geschichten schon erzählt wären, irrt. nancy fügt ihre ganz persönlichen hinzu.
wer meint, dass er dem namen schon auf anderem parkett begegnet ist, erinnert sich vielleicht an die bandbesetzung von the memory band, bei der nancy singt. außerdem ist sie den menschen von the owl service sehr zugetan. deren chef nämlich steven collins hat mit midwich records ein eigenes label gegründet, um darauf zeitgenössischen englischen folkperlen nachzuspüren. ist ihm mit nancy offenbar großartig gelungen. die lorbeeren, die sich nancy wallace bereits um den zarten hals hängen kann, sind aus frischem grün: eine der besten folksängerinnen dieser tage sei sie, so kann man zitieren. ihr debutalbum "old stories"wurde mit eine der klarsten stimmen eingesungen und ginge eine intimität mit dem hörer ein, wie nie dagewesen. dazu gesellt sich akkordeon, drehleier, zuweilen ein banjo, warmes, beherztes gitarrenspiel. englischer könnte folk kaum sein, vertrauter, weil mittlerweile internationalisiert, auch nicht. die szene rückt zusammen. ich kuschel mich dazu unter die wolldecke auf der couch, gieße den goldfarbenen tee auf und wärme mich von innen und außen auf. eine prächtige spätnachmittagsmusik ist "old stories".
Nancy Wallace - Sleeping Sickness

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