Mittwoch, Januar 27, 2010

neue töne (732): steve gunn

zunächst das aktuelle, auf three lobed recordings erschien ende 2009, genauer: am 17. november, das jüngste album von steve gunn "boerum palace". es ist sein bisher zweites full length und sein erstes, das als vinyl auf den markt kommt. wollte man eine einordnung wagen, nämlich gunn in die reihe aktueller gitarristen unterzubringen, müsste man ihm einen der vorderen plätze gewähren. ohne dabei großzügig zu sein. seine strahlkraftspielweise, seine prätentionsfreie gangart, dieses geradlinige, unverblümte, zugleich effektive und effekthascherei freie sind unglaublich. traditionelle amerikanische songstrukturen werden dabei beispielsweise sorgsam mit ragaeinflüssen durchsetzt. das hippt und treibt voran. lediglich gunns gesang sorgt für die richtige balance. so hält sich das stürmerische und die geordnete strenge die waage. aus philadelphia stammend koppelte er sich zunächst an marcia basset, gemeinsam bildeten sie das core duo ghq, tom carter, the magik markers oder auch marc orleans gehörten in dieser zeit zu seinem dunstkreis. lange brachte er seinen ganz persönlichen output auf cdrs oder kassetten heraus, gern unter dem pseudonym "moongang". mit "sundowner" setzte er unter eigenem namen eine erste duftnote. auf digitals industries in 2008 erschienen, machte das album furore. mehr noch aber "boerum palace". es besticht durch seine fluiden elemente ebenso wie durch die strategische strenge. mit an bord der sunburned hand of the man mann marc orleans (im duell mit gunn am ende von "mr. franklin"), heidi diehl, die "house of knowledge" ihre stimme leiht sowie in gewisser weise j.j.cale, dessen “crying eyes” eine überarbeitung erfährt. anpirschen, erlegen, zu eigen machen.
steve gunn - mr. franklin (from: "boerum palace", 2009)
steve gunn - for the horse, etc. (from: "sundowner", 2008)
steve gunn - imi the king (from: "sundowner", 2008)

Ed Askew with Steve Gunn - 27 DEC 2009 - The Stone, NYC

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