Mittwoch, Oktober 15, 2014

eingestreut (716): tucker theodore


am 01. oktober erschien auf dem portlander label antiquated future records das neue album von tucker theodore. vom wem, werdet Ihr fragen? und weil es der worte einige bedarf, hänge ich Euch unten meinen text vom januar mit an, in dem ich ausführlich auf den burschen eingegangen bin. "kill and dress" (digital, vinyl) jedenfalls heißt der neue release, aus dem wir Euch den track "love, the sun explodes" vorstellen dürfen. neben tucker haendler mischten allen karpinski, max haendler und jeff france auf dem album mit. demnächst sicher mehr dazu.


das ist dann schon so mit den unscheinbaren, den im verborgenen lebenden, gar den sich versteckenden figuren. ihre musik tönt ganz ähnlich. weniger offen und zugänglich, als man es gewohnt ist. und wer vermutet nicht schnell etwas verbotenes dahinter oder etwas zweckdienliches, im sinne: der weiß schon, warum er sich so bedeckt halten muss. vielleicht aber ist es nur eine alte seele, die ihre haut nicht einfach so zu markte tragen kann. oder will. die aus dem verdeck heraus kontakt sucht, ohne gleich in gänze in erscheinung treten zu müssen. die nach für nach und schicht für schicht entblätterung vornimmt, immer mehr von sich preisgibt. tucker theodore könnte man kennen, wenn man ihn denn als sänger von buffalo voice oder von gunmothers head identifizierte. dass es sich dabei um zwei nicht ganz so prominente kapellen handelt, fügen wir wenig wagemutig hinzu. vom label antiquated future records beschrieben als "dark pretty lo-fi noise folk from the middle of nowhere", vollführt der kerl einige wundervolle schlieren auf seiner windschiefen gitarre, die gern begleitung von heilsamen geräuschen erfärt, die flottieren, wie es möwen bei windjammern tun. aus dem rauschen und kreisen, aus dem zischen und monieren dringen weiche töne, glaubhafte miniaturen, glimmende lichter. nicht zuletzt eine greinende, verletzliche stimme, die den argwohn vor sich hertreibt, die weissagung zelebriert und sich an den blassen tönen weidet, wenn die gitarre aus den liedern scheidet.
am ende bleibt tucker theodore ein lebendiges geheimnis. er lebte wohl eine zeitlang in olympia, wo er sich an postpunk und noise abrackerte. zudem verdingte er sich bei der band these creatures, die auf dem black keys label veröffentlicht wollten, aber schlußendlich nicht konnten. mittlerweile, so gibt er selbst an, hat er es in der nähe des äquators bequem gemacht. weniger unbestimmt gehts kaum. ein teil der aufnahmen zu "to make the sun hurt", welches am 23. dezember als kassettenrelease auf antiquated future erschien, entstand auf einem bauernhof. erscheinen sollte es bereits im september, aber einige mysteriöse umstände verhinderten dies. man sollte tucker theodore durchaus als außenseiter betrachten, auch als jemanden, der harte zeiten unter der flagge der musikindustrie hinter sich gebracht hat. ausdruck dessen lässt sich leicht in seiner musik finden. ich bin neugierig, ob Ihr das ähnlich seht. mich frisst solcherart an. mächtig. empfehlungsstempel, bäng.

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