Sonntag, Mai 10, 2015

glotzt nicht so romantisch (622): tidelands


im märz verfassten wir angesichts eines kleinen mp3-wunders: "das von uns sehr verehrte duo aus der bay area startet anfang des monats mit einer neuen ep namens "old mill park" durch, von der wir Euch gern ein beispiel spielen wollen, es ist die erste tonale offenbarung seit dem 2012er full length release von "we've got a map": tidelands". was ich 2011, erstmals im klienicum, über die beiden geschrieben habe, möchte ich Euch auch nicht vorenthalten:
eine schöne geschichte haben tidelands zu erzählen. das duo aus san francisco besteht aus gabriel montana leis und mie araki. sie steuern gerade auf ihr debutalbum zu. "if..." wird am 26. juli als selfrelease erscheinen. also, noch eine menge zeit für eine story. zunächst zu leis, der irgendwann bemerkte, dass er songs, mehr noch melodien für horn schrieb. allerdings hatte er bis zu diesem zeitpunkt selbst noch nie auf diesem instrument gespielt. kurzerhand erwarb er ein gebrauchtes benge flügelhorn und begann darauf zu üben. nett, gell? doch mit araki rekrutierte er sich eine klassische perkussionistin, die auch einen feinen moog mit in den gerätepark einbrachte. da beides, sowohl drumming als auch das tastenwerkzeug benötigt wurden, brachte sich araki eben bei, wie man beide gleichzeitig bedient. die umsetzung ihrer musikalischen ideen gelang aber nur mit größerem aufgebot, da war es von großer hilfe, dass man mit john vanderslice bekannt war und nutzte dessen kontakte zur leiterin des magik*magik orchestra minna choi. unter deren mithilfe und dank des deerhoof engineers ian pellicci gelang ein poetisches, dicht gewobenes album, dem man seinen ausgangspunkt wahrlich nicht mehr anmerkt. geloopte gitarrenstrukturen, ein moogbass, atemberaubendes drumming und diese herrlichen harmonien stechen aus der ensemblearbeit heraus. wobei die streicher weder zu überhören noch zu vernachlässigen sind. das album ist in meiner bestellliste weit oben gelandet, vielleicht dann später mehr dazu. nun heißt es aber erst einmal warten. zur überbrückung gibt es soundbeispiele und einige biographische anmerkungen zu den beiden protagonisten. leis wurde in new delhi geboren, er musste ständig umziehen, immer neue städte, neue schulen usw. später landete er in der san fran bay area, wo ihm bob weir seine erste gitarre schenkte. mit der bestand er manche feuerprobe bei den open mic nights, später formte er die band the love x nowhere, in dessen letzter formation auch araki auftauchte. sie stammt aus osaka, kam gegen 1992 nach new york, um klassisches schlagzeug an der manhattan school of music zu studieren.
nun also "old mill park", eine ep, die es in sich hat. das dazugehörige video hängen wir ebenso an, wie einen weiteren, den unserer meinung nach besten track der acht songs umfassenden kurzen. zum video sollte man wissen, dass das konzept dahinter die idee einer hommage an einen ganz speziellen ort der kindheit verfolgte leis sagt: “the majesty of the redwood forests of northern california, and the feeling of nostalgia for a time that is lost to youth."



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