Freitag, Mai 15, 2015

neue töne (1530): kithkin


photo by hayley young

ein paar fakten zunächst. kithkin sind alexander barr (guitar, drums, chants), bob martin (keys, theremin, drums, chants), ian mccutcheon (vocals, drums) und kelton sears (vocals, bass, drums). "rituals, trances & ecstasies for humans in face of the collapse" ist das erste full length der band aus seattle und wurde am 20. mai des vergangenen jahres von pesanta urfolk veröffentlicht.
kithkin sind eine band, die sich in einer politischen verantwortung sehen, die ihnen zugetragen wurde, wie einem baby der frühstücksbrei. mit einer erfreulichen selbstverständlichkeit bestaunen sie nicht nur die drohende gefährdung des planenten, sondern stellen sich ihr. mit den begrenzten mitteln, die ihnen zur verfügung stehen. aus einem prallen leben heraus, das an sich schon kompliziert genug ist, in der jüngeren vergangenheit galt es das studium zu beenden, familiäre konflikte hinzunehmen, gar schickssalsschläge zu verarbeiten, agierte man zudem als kollektiv mit aussage. nicht nur der bandname soll wegweisend sein. benannt nach einem kleinen volk, entnommen einem magischen kartenset, will man den kithkin nacheifern, deren heimat nach einer apokalypse zerstört wurde und in eine unfruchtbare salzebene verwandelt wurde. sie leben unter der erde und versuchen alten glanz wieder herzustellen.


so brilliert der vierer mit einer fulminanten rythm-folk-variante, die sich nicht ausstellt, sondern ist. gleißende gitarren heulen gottheiten an, das drumming ist ausdrucksvoll, weil zwischen perkussiv und berstend changierend, des sängers stimme ist eine erinnerungswürdige, viele facetten abdeckende, im gemeinsamen harmoniegesang gewinnt man stärke. die arrangements der zwölf songs suchen eine verwobenheit der beteiligten elemente, ohne ihnen den jeweiligen charakter zu nehmen. auf eine gleichschaltung wird verzichtet.
"treepunk" ist die bevorzugte genrebezeichnung, die sich die band selbst verpasst hat. Ihr werdet schnell herausfinden, warum und wieso. warum wir ein jahr später noch einmal auf das album aufmerksam machen wollen? weil das vinyl ansteht. also, zugreifen.

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