Samstag, Mai 14, 2016

neue töne (1630): richard moult


den burschen kennt man aus einigen zusammenhängen, in diesen, unseren breiten vor allem durch seine mittäterschaft bei united bible studies, den herausragenden psychfolkern aus irland. doch zunächst aber ist richard moult ganz eigenständig, so für sich gesehen komponist und maler und schreiberling, dessen herkunft mit den äußeren hebriden beziffert ist. seine soloarbeiten können sich ebenso wie seine kollaborationen sehen resp. hören lassen, zu letzteren sind zusammenarbeiten mit alison o'donnell, raising holy sparks, mit momick oder orchestra noir zu nennen.

mit dem rührigen und qualität beförderndem label second language gibt es eine bereits längere verquickung, mit "sjóraust" die mittlerweile dritte veröffentlichung in full lenght format. das album, anfang april herausgekommen, folgt auf "yclypt" aus 2012 und "celestial king for a year", welches ein jahr zuvor erschien. die grundidee bzw. die motivation für das album entsprang der forderung des labelbetreibers an den künstler, doch seine heimat zu dokumentieren. sich den überlegungen dazu hingebend, vertiefte sich moult eine zeitlang in die ihm vertraute landschaft. irgendwann sprach die stimme des meeres zu ihm, nur diese müsse er aufnehmen, dokumentieren, um der aufgabe gerecht zu werden, fiel ihm irgendwann in diesem prozess auf. ebbe und flut, die lieder der vögel, aber auch die gesänge der heiligen, die unter dem machair (dem für die äußeren hebriden typischen boden) begraben liegen, zogen in den songzyklus mit ein. moult betont jedoch, dass nicht nur die gälische kultur berücksichtigt werden sollte, sondern auch die nordischen völker, die diese inselkette beeinflusst hätten. so ist denn auch der albumtitel eine wortschöpfung aus zwei altnordischen begriffen und bedeutet "seavoice".

"sjóraust" wurde, und wir schreiben das hier lediglich des klangs der worte nieder, in der regel wird kaum einer etwas damit anfangen können, an folgenden orten aufgenommen: "tur chliamainn and hùisinis, isle of harris; dail mòr and teampall mholuaidh, isle of lewis; staffin, isle of skye". ergänzende albuminformationen sind, dass alle aufnahmen im letzten herbst stattfanden, dass das album texte aus der carmina gaedlica und einem mathematischen traktat sowie den gälischem traditional "chuir iad mise dh'eilean leam fhìn" enthält. zudem verdingten sich in kollektiver eintracht u.a. auch alison o'donnell, amanda feery, oscar strik, david colohan und aaron martin.
leider können wir hier nur mit einem kleinen ausschnitt dienen, aber er sollte doch etwas von dem wiederspiegeln, was all die worte zuvor erzählen wollten: von traumwandlerischer schönheit, die der begegnung eine immerwährende erinnerung verspricht, in musik gegossen.

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